Mich haben die ersten deutschsprachigen Analysen zu den Gilet Jaunes verwundert. Einerseits wurde von einer rechten Volksbewegung gewarnt, andererseits wurde gefragt, ob es wert wäre, in die Bewegung hineinintervenieren soll. So als hätte die dutschsprachige Linke den Generalplan für die Revolution. Dass das eher Zeichen einer linken Überheblichkeit als einer linken Stärke ist, versteht sich von selbst. Dazu kam, dass diese Dsiskussion gewissermaßen in einem luftleeren Raum stattfand. Es gab offensichtlich wenig Berührungspunkte zwischen den Schreiberlingen und den Menschen, die in Frakreich auf die Straße gingen. Es folgten dann auch keine Konsequenzen, keine Aktionsideed, keine Strategier,… Es ging vor allem um das sich selbst positionieren.
Wolf Wetzel hat das in einen lesenswerten Bericht im LCM kommentiert:
„Man fragt sich, ob man intervenieren soll, was offensichtlich gut gemeint ist. Nach dem Motto: Euer Anliegen ist ganz nett, aber euch fehlt der große Wurf. Wir zeigen euch das einmal. Lass uns durch und selbstverständlich ganz nach vorne. Die nächsten finden die Gelbwesten ganz okay, aber fragen sich, ob man sie radikalisieren könne, ob sie das Potenzial dazu haben, also der Mühe wert sind. Vieles davon hat die Arroganz einer Musterung, bevor man eingezogen wird, bevor man für kriegstauglich erklärt wird.“
Fairerweise muss dazu gesagt werden, dass sich die Kommentare in der letzten Zeit ziemlich gebessert haben. Es gibt deutlich mehr Selbstkritik, die (neuen?) Kommentator*innen sind viel näher am Geschehen darn, es gibt auch einige Übersestzungen aus dem Französischen. Die Überheblichkeit nimmt also ab!
Die Gelbwesten und Wir